2015

Michael Grandt: Die Grünen (Buchvorstellung, 16. Juli 2015)

Heute haben wir uns in die Höhle eines der diversen Löwen gewagt, die derzeit Reizfiguren im Diskurs geworden sind. Wir gingen zu einer Veranstaltung des Magazins "Compact", dessen Chefredakteur der Herr Elsässer ist. Ort des Geschehens war auch noch das "Logenhaus" in der Emser Strasse in Berlin.

Aber wir waren heute nicht hier wegen Herrn Elsässer (der war auch gar nicht da) oder wegen der Freimaurer, sondern wegen der Vorstellung des Buches "Die Grünen" von Michael Grandt. Besonders geht es in dem Buch um die Bestrebungen eines Teils der Grünen Partei, Pädophilie salonfähig zu machen und zu legalisieren - ein Thema, das wir im Zuge unserer Forschungen bereits bezüglich des britischen P.I.E. gestreift hatten. Auch halte ich nichts von Scheuklappen - und Schubladendenken. Empören kann ich mich hinterher (siehe unten). Aber vorher hyperventilieren, weil man zuviel Psiram gelesen hat, ist nur dumm.
Die Juli-2015-Ausgabe von "Compact" hat den Schwerpunkt "Grüne Kinderschänder" und im Heft befindet sich auch eine gute, sachliche Zusammenfassung des britischen Savile-Skandals (von Micheal Grandts Bruder Guido Grandt, der das Buch über N. Kampusch geschrieben hat).

      M.Grandt (re.)

Die Grünen und die Pädos... (nach Grandt)
Die Pädo-Umtriebe begleiteten die Partei seit ihrer Gründung bis in die späten 80er Jahre. Dies rühre vor allem daher, da sie dem "linken" Millieu entstammen, welches in den Sechzigern die "sexuelle Befreiung" suchte. In den 90ern kam das Thema dann nicht mehr so gut an und verschwand von der Agenda. Grandt betont, dass das Wort "Pädophilie" ein Euphemismus ist und man von "Kinderschändern" sprechen sollte. Denn was die den Kleinen antun, ist einfach nur grausam. Da stimmen wir zu, auch wenn wir selbst doch immer wieder den alten Begriff verwenden.
Grandt bestätigte, dass es natürlich auch in anderen Parteien Pädos und Widerlichkeiten gäbe, aber bei den Grünen sei es aus folgenden Gründen besonders eklig:
1. weil sie als erste Partei offen mit dem Thema hausieren gingen und versuchten, es salonfähig zu machen.
2. weil sie eine Aufarbeitung dieses Themas aus ihrer Vergangenheit nur unter Druck von außen gestartet haben und auch immer noch vertuschen (Cohn-Bendit ließ Akten über sich zweimal 30 Jahre sperren), zugleich aber als "DIE" Moralpartei gelten, die mit beinahe sektenähnlichem und missionarischem Eifer glaubt, die Welt umerziehen und "verbessern" zu müssen (und dabei auch demokratischen Prinzipien und Toleranz für Andersdenkende nicht immer Priorirät eingeräumt werden). Zugleich aber übten grüne Politiker intensiv Kritik an der katholischen Kirche, als da die Pädo-Umtriebe bekannt wurden.

Worüber Grandt sich abesonders aufregte, dass war der angebliche Anspruch der Grünen - und generell linker Kräfte, mittels der "sexuellen Befreiung" und ganz besonders der Pädosexualität die Attacke auf die "Kleinfamilie" gestartet zu haben - mit klassenkämpferischen Hintergedanken! Denn, so die linksgrüne Begründung, so könne die Struktur der autoritären Gesellschaft unterwandert und aufgebrochen werden.... Pädosexualität als Klassenkampf?
Eine Mitschuld für solche Theorien verortet Grandt bei der "Frankfurter Schule" (Anm. d. Verf.: Wir erinnern uns an Texte wie "Erziehung nach Auschwitz" u.ä. oder "Am Anfang war Erziehung"... die den "autoriären Charakter" und seine Prägung vor allem in der Familienstruktur sucht). Die Frankfurter Schule sei außerdem schuld an Begriffsklauberei und Schönrederei und damit der Political Correctness, wie wir sie heute überall antreffen. Gandt nannte als Beispiel das Wort "Verantwortungsgemeinschaft" von Ministerpräsident Kretschmann. Die Grünen seien besonders gut darin (uns fiel da aber noch die INSM ein!)

Grandt gab zu, dass die "Pädophilenbewegung" bei der Partei immer nur eine Minderheit gewesen sei, aber über viele Jahre immerwieder versucht habe, ihre Agenda durchzusetzen - und dabei vom Rest der Partei etwa 16 Jahre lang weitgehend geduldet wurde. Erst in den 90ern verliert sich das Thema.

Womit Grandt bei mir auf uneingeschränkte Zustimmung stieß, das waren seine Ansichten zum Thema "Meinungsfreiheit". Ja, jede Meinung muss geäußert werden dürfen, auch wenn sie einem nicht gefällt. In Deutschland herrscht keine Meinungsfreiheit, weil bestimmte Ansichten zu bestimmten Themen sogar unter Strafe stehen. Wie gesagt, man muss diese Ansichten nicht teilen, ja, man kann sie ganz abscheulich finden, aber sagen können sollte man sie.
In der Berichterstattung werden unliebsame Standpunkte auch schon sprachlich verunmöglicht und Menschen einer unliebsamen Meinung gern stigmatisiert.
Er betonte außerdem, dass die (Qualitäts-)medien in Deutschland keinesfalls frei sind sondern die Wahrheit gerne verschweigen, oft aus anzeigenkundentechnischen Gründen. Man darf sie also "Lügenpresse" nennen.

Weiter ließ Grandt seiner Abneigung gegen die grüne Partei freien Lauf, dass es bisweilen in Schwadronage abgleitete. Da ähnelte er Käpt'n Ahab auf der Suche nach dem grünen Hai. Er überlegt sogar, einen Verbotsantrag gegen die Partei zu stellen!
Ja, ich habe die Grünen selbst lange Jahre gewählt, früher aus Überzeugung, dann eine Weile aufgrund des "geringsten Übels", aber ich wähle sie schon seit Jahren nicht mehr. Grandt nannte sie eine "Heuchlerpartei" Die Zustimmung zu den Natokriegen (Jugoslwawien) oder zu Hartz4 oder dem Castortransport sprechen Bände. Sie sind opportunistisch und hängten ihr Fähnlein in den Wind, um an den Honigtöpfen zu bleiben. Und seit dem Ukrainekonflikt ist es ganz arg. Nein, ich mag die Grünen auch nicht mehr. (Eine Weile mochte ich stattdessen Frau Ditfurth, aber das ist auch vorbei seit ihren Attacken auf die Montagsmahnwachen und seit sie mich von ihrer Facebookseite geworfen hat, obwohl ich sehr sachlich argumentiert habe. So geht's. [Hartmut Barth-Engelbart hat eine interessante Theorie dazu])

Interessant ist weiterhin das Phänomen, dass die Grüne Partei in den letzten 20-30 Jahren einen viel größeren Einfluss auf die gesellschaftliche und politische Entwicklung des Landes gehabt hat, als es ihrer Wählerzahl eigentlich entspricht. Dies kommt zum einen daher, dass andere Parteien bereitwillig grüne Themen adaptiert haben, andererseits auch daher, dass viele Menschen grüner couleur in Multiplikationsberufen tätig sind, also z.b. Lehrer, Intellektuelle und Journalisten.

Grandt erklärte zu seiner Vorgehensweise, dass er stets versucht, Originalzitate der von ihm kritisierten Personen zu verwenden, so dass sie, wenn sie sich wehren, sich selbst wiederlegen müssten, was natürlich oft Probleme mit sich bringt... (hehe, ein Fuchs! ;))
So habe er einige grüne Politiker angeschrieben und ihnen zugesichert, dass ihre Antwort unverändert und ungekürzt im Buch abgedruckt würde. Aber nur 10% haben geantwortet.
Das Buch habe ich weder gekauft noch gelesen, aber irgendwann werde ich es wohl einmal in die Finger bekommen!



Q+ A
In Deutschland ist mitnichten eine Insel der Seligen, weil so wenig über solche Themen in den Medien zu finden ist. Hierzulande gibt es genausolche Pädo-Netzwerke und Umtriebe wie in UK oder USA - und vermutlich stecken die sowieso alle unter einer Decke (ups). Aber in D-Land gibt es eben keinen richtigen investigativen Journalismus wie es ihn in UK oder USA eben doch noch gibt. Und das Volk ist ebenfalls sehr, sehr brav.
(Stimmt, das finden wir auch! Deutschland hat eine entsetzlich ZAHME Medienlandschaft, die vorwiegend dazu dient, die Herde zu sedieren oder in falsche Richtungen zu treiben. Da lobe ich mir die britischen Tabloids, die wenigstens ab und zu mal draufhauen! - und das trotz britischer Libel-Laws!).

Cohn-Bendit sei "pervers", behauptet Grandt und wartet nur darauf, von ihm verklagt zu werden. Es gibt vom "Roten Dany" auch einige unappetitliche Zitate, wobei er so dumm war, sie in einem Buch ("Der große Basar", 1975) zu verewigen. Noch interessanter wäre wohl der Inhalt der Akten, die er sperren ließ... (yo, komisch, gegen den hatte ich immer schon eine Abneigung, ganz intuitiv... obwohl wir ihn ja damals in den 80ern als Pflasterstrandchef eigentlich hätten cool finden müssen. Auf der Ffm-Buchmesse 2012 hat's mich gegruselt)

Über eine Verbindung der "Grünen Pädos" zu dem britischen P.I.E. war Grandt nichts bekannt. Aber die Netzwerke agieren inernational.

KIndesmissbrauch gab es tatsächlich immer schon, seit Anbeginn der Menschheit, und wurde - zumindest in ihrer "organisierten Form" - meist von besonders mächtigen Personen betrieben (Priester, Herrscher...). Weder die Grünen noch die Frankfurter Schule oder die Swinging Sixties haben das erfunden. Aber durch gewisse Kräfte, die in Deutschland u.a. eine Heimat in der grünen Partei fanden, wurde dasThema zumundest in den letzten Jahrzehnten dem Volke nahegebracht.
Unter den Pädos gibt es drei Arten:
1. die originären "Triebtäter", die so veranlagt sind,
2. diejenigen, denen es nur um Macht und den "Kick" geht (viele Politiker wahrscheinlich),
3. den Bereich Satanismus und ritueller Missbrauch, wo geglaubt wird, dass die "Energie" des mißhandelten Kindes auf den Täter übergeht... (ziemlich krank).


Cohn-Bendit auf der Frankfurter Buchmesse 2012 (..brrr...)


...nun zur Kritik des Abends.
Zum Grundthema des Abends zum Thema "Grüne" und "Pädo" kann ich wenig kritisieren. Irgendwann werde ich das Buch mal lesen. Ich vermute eben, dass es ähnlich wie bei der britischen "P.I.E." und der Labour-Partei abgelaufen sein könnte.
Skandalös ist natürlich, wenn der Cover-Up heute weitergeht. Allerdings muss man sich auch hier vor Hysterie und Vorverurteilungen hüten. Manches war tatsächlich "Zeitgeist" und nicht jede Umarmung ist gleich Missbrauch. Dennoch, Aufklärung tut Not.
Und noch wichtiger als die alten Akten ist, ob heute noch Personen mit solch fragwürdigen Freizeitbeschäftigungen in der Partei ihr Unwesen treiben - und damit eventuell auch erpressbar sind. DAMIT bekäme das ganze nämlich eine politische Dimension, auf die Grandt leider gar nicht zu sprechen kam.

Ob es nun Sinn macht, das speziell "linke" Milleu als Sündenbock heranzuziehen, weiß ich nicht. Bei meiner Beschäftigung mit dem Savile-Skandal in UK lokalisierte ich das Zentrum der Widerlichkeiten eher in Kreisen rund um die konservative Partei. Aber Labour und Liberals waren auch dabei. Und die Kirche, natürlich.
Grandt betonte den besonderen Aspekt, das bei den Links-Grünen mit dem Thema Pädo offen umgegangen und versucht wurde, es salonfähig zu machen, zwecks Unterwanderung der traditionellen Gesellschaft. Mhm... etwas steile These? Auch, wenn sie von einigen damaligen Rädelsführern vertreten wurde? Welche Erfolgsaussichten hätten sie schon haben können?
Wenn ich mir das damalige oft noch sehr, sehr konservative gesellschaftliche Klima anschaue ("Langhaarige ins Lager!!" - yo, schön war's damals), dann sehe ich ehrlich gesagt nicht die Gefahr, dass wir Anfang der 70er nur knapp einer gesellschaftsweiten Pädo-Revolution entgangen sind.
Und ist es besser, wenn über diese Dinge nicht gesprochen wird, aber immermal Tory-Politiker und Kirchenhonoratioren Kinder im Elmguesthouse erwürgen? Hauptsache, UNTER dem Teppich?
Ok, das war Polemik, aber vielleicht verdanken wir der Öffentlichkeitssuche der damaligen Aktivisten auch, dass diese Themen überhaupt ins Gespräch gekommen sind? Und damit auch die Sensibilität dafür zunahm (etwas, was die Verursacher vielleicht gar nicht geplant hatten?).
Jedenfalls sind wir heute doch viel sensibler bei solchen Dingen und bringen Kindern bei, wie sie "NEIN" sagen können gegen Annäherungsversuche von Ekel-Onkeln. In den Sechzigern konnte das kaum ein Kind, weil kein Kind, ja oft nichtmal die Eltern, über das Vokabular verfügten und das Ganze sowieso viel zu peinlich war. Und noch früher wäre ein Kind/Mädchen noch beschuldigt worden, selbst schuld zu sein! (...und wäre dann "ins Wasser gegangen", oh schöne alte Zeit!)
Auch DAS ist eine Folge von 1968, oder? Vielleicht eine andere als die damaligen Apologeten der freien Liebe es sich gewünscht haben.

Leider war auch viel stammtischlerische Echauffage über die Themen "Gendermainstreaming", "Zerstörung der traditionellen Familie" und "Feindbild Heteromann" zu hören. Als Bowiefan mit Kontakten zu allerlei "Buntheiten" in aller Welt ist man etwas empfindlich wenn man auf so wenig reflektierte Ansichten stößt. Mir gehen zwar auch einige Auswüchse aktueller genderbewegter Politik mächtig auf die Nerven (Regenbogenzebrastreifen, Ampelpäärchen, Transklos, Profxx*x... ...muss das sein?) - und manches finde ich hochgradig bedenklich (was man über "Frühsexualisierung" in der Schule lesen kann), aber bei manchen Herren hab ich den Eindruck, sie geraten bei solchen Themen regelrecht in Panik, als ob man (oder frau - lol) ihnen was abschneiden will. Geradezu pawlow'sche Reflexe kann man da beobachten, wenn gestandene Mannsbilder das Hyperventilieren anfangen - gerade so wie die Antifanten, wenn man ihnen Hitlerbilder zeigt. LOL. Etwas mehr Sachlichkeit bitte.
Ob ein paar Homos heiraten oder nicht - deshalb stirbt kein Volk aus. Das sind andere Gründe, die eher sozioökonomisch sind.
Auch wissen wir inzwischen, dass die Veranlagungen angeboren und nicht erworben sind. Die Erziehung hat also höchstens Einfluss darauf, wie ein junger Mensch mit seiner eventuell vorhandenen Veranlagung umgeht. Sonst nichts!
Und dass Vorstellungen von Geschlechteridentitäten/Gender von Zeitgeist und Kultur abhängen und sich wandeln können, wissen wir auch! - Wobei wir aber nicht so weit gehen wie manche Gender-fans ( ...oder Fanninnen oder Fanx*x? - ..Herr[ups!]gott, hilf!) heute, die das biologische Geschlecht ganz und gar leugnen wollen. Das ist realitätsfremd (und interessiert in letzter Konsequenz wahrscheinlich nur eine verschwindend kleine Minderheit! Das bedroht niemanden, Leute!).
Auch möchten wir immer wieder betonen, dass Homosexualität und Päderasterei nicht dasselbe sind. Die meisten Opfer sind kleine Mädchen, die Täter meist ausgewachsene Herren. "Heteropädo" also. Aber "homopädo" gibt es natürlich auch! Das verwerfliche ist in beiden Fällen die Nachsilbe. Generell gibt es grenzverletzende Übergriffigkeit in allen Varianten. Leider werfen viele das in einen Topf.
Vielleicht sind da die damaligen "Befreiungsbewegten" selbst schuld daran - weil sie selbst alles in einen Topf gepackt haben und pauschal Abschaffung der betreffenden Paragrafen forderten (also alles auf einmal - Straffreiheit von Homo... und Pädo...). Da musste man also erstmal lernen zu differenzieren.

Weiterhin herrscht in diesen Kreisen generell eine seltsame Verklärung sogenannter "traditioneller" Familienstrukturen, welche eigentlich nur auf sehr bürgerliche Ideal-Vorstellungen, die zum Teil auch erst im 19. Jh entstanden sind, verweist. Man musste es sich erlauben und leisten können, dass die Frau zu Haus blieb und die Kinder hütete. Das Proletariat des 19. Jh. hätte sich das gewünscht, so beschissen die damaligen Lebens- und Arbeitsverhältnisse waren!
Aber auch in den patriarchalen Strukturen "intakter" bürgerlicher Familien war auch nicht alles Idylle. Man muss nur Fontane lesen - oder vielleicht mal in der eigenen Familienhistorie kramen. Mädchen mussten funktionieren, arbeiten und Kinderkriegen (oft genug bis zum Tod im Kindbett... the next, please) - und wehe, eine büxte mal aus! Die gesellschaftliche Ächtung folgte auf dem Fuße. Wollt Ihr dahin zurück? NWO ist scheiße, richtig, aber die Befreiung der Frauen war überfällig seit der Industrialisierung. Kann sein, dass Rockefeller das noch forciert hat, aber die Zeit war reif, vor allem auch, weil die moderne Urbanisierung den traditionellen weiblichen Herrschaftsbereich "Haus und Hof" zu einer Zweizimmerwohnung schrumpfen ließ.
Wer den Kindermangel hierzulande beklagt, sollte die Ursache vor allem in der Urbanisierung und der Erschwerung des "Nestbaus" suchen und nicht bei ein paar pöösen Emanzen.
Kleinfamilien waren in früheren Jahrhunderten nicht immer die Regel. Adelige ließen die Kinder von Personal erziehen, bei den Bauern lebte die Großfamilie inklusive Gesinde oft unter einem Dach, und in der Steinzeit lebten die Menschen wohl in großen Gruppen, wo Papa-Mama-Kind wohl kaum immer genau auszumachen war. Im Mittelalter blieben ebenfalls sehr viele Menschen unverheiratet und kinderlos - einfach, weil sie es sich nicht leisten konnten, eine eigene Familie zu gründen. Auch war bis ins 20. Jhd. die Kindersterblichkeit sehr hoch. Da erreichten von 10 Kindern nur 2 das Erwachsehenalter. Wer heute also früherem Bevölkerungszuwachs nachweint, sollte genau gucken, wann und warum es diesen gab. Es waren meist besondere Zeiten. Das Kaiserreich forcierte ihn nach der Reichsgründung, die Nazis ebenfalls wie wir wissen, und nach dem Krieg kamen die Babyboomer. Wieviele Millionen Einwohner hätten wir heute hier, wenn jedes der sechs Geschwister meiner Oma auch nochmal sechs Kinder großgezogen hätte... etc...? Bitte ausrechnen. Und einen neuen Kontinent zum Besiedeln aus dem Meeresboden stampfen?
Selltsam auch, wie in jenen Kreisen, die sonst oft laut sich gegen Bevormundungen und Regulierungen aller Art wehren, ganz empfindlich auf Liberalisierungen(!) in diesem Bereich reagiert wird. Homo-Ehe erlauben? HÜLFÄ! Das Ende der Welt ist nahe!!! (Wirklich? Deshalb?)
Immerhin zeigte sich Grandt zum Thema Homoehe sogar - halbwegs - offen.

Auch Grandts These, dass "nur Mütter" eine besondere, emotionale Beziehung zu Kindern haben können, und Homo-Paare deshalb nicht adoptieren sollen, hält der Logik nicht stand. Das spezielle Mutter-Kind-Bindungshormon existiert zwar, das ist richtig, das hat die Natur gut vorgesehen. Aber es kommt wohl nur bei leiblichen Kindern vor. Insofern fällt es bei Adoptierten sowieso weg. Oder bilden das Frauen auch bei fremden Kindern? Und wie wär das bei Lesben? Haha.
Natürlich ist es "optimal"; wenn eine Familie über einen weiblichen und männlichen Part verfügt, dem würde ich sogar zustimmen, die im besten Falle die leiblichen Eltern eines Kindes sind. Aber was ist schon alles nicht so gaanz optimal, aber es geht trotzdem? Hauptsache, das Kind wird geliebt und hat ein gutes und zuverlässiges Zuhause!
Auch manch Alleinerziehende/r ist lieber alleinerziehend als mit einem/einer gewaltätigen Trottel / Psychozicke zusammen, der/die ihr/ihm und dem Kind zusätzlich das Leben schwermacht!
Und dass Frauen immer den emotionalen und Männer den "männlichen" (sorry, fällt mir gerade kein anderes Wort ein) Part in einer Familie darstellen, stimmt so auch nicht. Da ist die Welt immer schon sehr viel vielfälteiger gewesen. Ich kannte schon in der Kindheit viele Familien, wo die Rollen eher umgekehrt verteilt waren - oder Männer sich weitgehend ganz heraushielten, weil berufsmäßig nie zu Haus.
Auch von Herrn Bowie wissen wir, dass er die emotionalere Beziehung zu seinem Vater gehabt hat und die Mutter ihm eher kühl und distanziert erschienen war in der Kindheit. Später haben sie sich aber zusammengerauft.

Die allzusehr strapazierte Aufregung zum Thema "Arbeitslosigkeit" erwähnen wir nur am Rande, weil nicht zum Thema gehörend und eigentlich deplaziert an dem Abend. Aber manches, was Grandt da von sich gab, wird so manchem Arbeitslosen wie Hohn in den Ohren klingen. Es stimmt zwar, dass es einem als Unternehmer in diesem Lande nicht leicht gemacht wird. und dass viel nötige Arbeit unerledigt auf der Straße liegt - aber bezahlen muss sie jemand.... Das ganze Problem ist doch noch viel umfangreicher....

Grandts Ansichten zum Thema "Cannabis" lassen wir mal unkommentiert.




video vom Vortrag:
https://www.youtube.com/watch?v=gg1MVA4IIwg




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... zu Teil II
... zu Teil III
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........Updates 2014/2015

(editierungen vorbehalten)


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